Auch wenn das Schweizer Bruttoinlandsprodukt 2019 wohl nur um rund einen Prozentpunkt gewachsen ist, hat sich der Nutzfahrzeugmarkt von einer sehr wachstumsfreudigen Seite präsentiert. So konnten die leichten Sachentransportfahrzeuge, unter welchen Lieferwagen und andere Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zusammengefasst werden, um 7,2 Prozent auf 34'555 zulegen – ein Rekordwert für den Markt der Schweiz und Liechtensteins. Für das Gesamtjahr 2020 erwarten die auto-schweiz-Mitglieder eine weiterhin hohe Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen und 32'000 Neuimmatrikulationen. Dies analog zur Einschätzung der Expertengruppe des Bundes, die für das laufende Jahr eine moderate Entwicklung der Schweizer Konjunktur prognostiziert. Ein möglicher Einfluss der Einführung des CO2-Zielwerts von 147 g/km, der 2020 für 85 Prozent der neuen Lieferwagen gilt, ist hier bereits eingerechnet. Noch positiver haben sich 2019 die Immatrikulationen neuer Personentransportfahrzeuge entwickelt. Das Plus von 14,1 Prozent auf 5'727 Einlösungen geht fast vollständig auf das Konto der Wohnmobile. Diese machen mit 4'766 Fahrzeugen über 83 Prozent des Segments der Personentransportfahrzeuge aus. In den übrigen Kategorien Kleinbusse, Cars, Busse und übrige gab es auf absolutem Niveau nur leichte Veränderungen. Noch nie wurden in einem Jahr in der Schweiz und in Liechtenstein so viele neue Personentransportfahrzeuge eingelöst. Seit 2014 konnten die jährlichen Neuzulassungen der Wohnmobile um 76,6 Prozent zulegen. Inwieweit der Camping-Boom auch 2020 weitergeht, muss abgewartet werden. Das kleinste Segment der Nutzfahrzeuge, das den schweren Sachentransportfahrzeugen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gehört, hat das Jahr 2019 bei 4'291 Immatrikulationen mit einem leichten Minus von 2,2 Prozent abgeschlossen. Ein immer noch beachtliches Ergebnis, wenn man die Volatilität und Unberechenbarkeit dieses speziellen Marktes in Betracht zieht. Der leichte Rückgang ist angesichts des weiterhin hohen Marktniveaus zu verschmerzen. Selbst auf das Rekordjahr 2017, als 4'586 schwere Nutzfahrzeuge zugelassen wurden, fehlen lediglich 6,4 Prozent. auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik zeigt sich mit der Entwicklung am Nutzfahrzeugmarkt zufrieden: «Das Jahresergebnis 2019 kann sich sehen lassen und mit zwei Segmenten auf Rekordniveau aufwarten. Die Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr sehr viel in die Modernisierung ihrer Fahrzeugflotten investiert. Von der effizienteren und saubereren Motorentechnik profitiert am Ende nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Umwelt.» Alternative Antriebe würden in Zukunft auch bei den Nutzfahrzeugen verstärkt Einzug halten, so Wolnik abschliessend. Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen unter www.auto.swiss zur Verfügung. |