Von François Launaz, Präsident auto-schweiz, Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure

Die Festtage stehen vor der Tür, das Jahr 2018 neigt sich dem Ende entgegen. Dies ist die passende Gelegenheit, die letzten zwölf Monate Revue passieren zu lassen und sich noch einmal wichtige Ereignisse rund um die Verkehrspolitik und den Fahrzeugmarkt in der Schweiz in Erinnerung zu rufen.

Januar: Die Marktdaten für 2017 fallen positiv aus. Zum siebten Mal in Folge werden in einem Kalenderjahr mehr als 300'000 neue Personenwagen eingelöst, für Nutzfahrzeuge war es ein absolutes Rekordjahr. Die Strasse ist und bleibt das Rückgrat unseres Verkehrssystems.

Februar: auto-schweiz stellt sein «10/20»-Ziel vor: Zehn Prozent Marktanteil an Elektroautos und Plug-in-Hybriden am PW-Markt im Jahr 2020. Nur so können die strengeren CO2-Vorgaben eingehalten werden. Auch nach 2020 braucht es weiteres Wachstum bei sämtlichen alternativen Antrieben.

März: Rund 660'000 Besucher aus aller Welt strömen zum Automobil-Salon nach Genf. Aller Unkenrufe zum Trotz bleibt die Geneva International Motor Show ein Publikumsmagnet und ist nach wie vor enorm wichtig für den Schweizer Automarkt. Der erfolgreichen Zukunft des Salons gilt es Sorge zu tragen.

Mai: Auf der Generalversammlung von auto-schweiz kündigt Benoît Revaz, der Direktor des Bundesamtes für Energie, eine Anpassung der Energieetikette an. So soll der Verkauf von energieeffizienten Fahrzeugen noch stärker unterstützt werden. Auch für die Erreichung des «10/20»-Ziels bietet er Hand.

Juni: In Zürich findet das erste Rundstreckenrennen in der Schweiz nach fast 64 Jahren gesetzlichem Verbot statt. Für Motorport-Puristen fehlt bei der reinelektrischen Formel E zwar der Sound. Doch der Event mit weit über 100'000 Zuschauern an der Rennstrecke, die inmitten der Stadt direkt am See liegt, wird nachhaltig in Erinnerung bleiben. 2019 geht’s nach Bern.

Juli: Bundesrätin Simonetta Sommaruga legt sich nach 21 Jahren Auto-Abstinenz einen fabrikneuen Mini Cooper zu. Begründung für die Modell-Wahl: «Er ist leicht, klein und hat eine gute Bodenhaftung. Ein bisschen Gokart-Gefühl.» Die wiederaufkeimende Freude am Autofahren lässt Hoffnung für Sommarugas Übernahme des UVEK ab 2019.

August: Das Bundesamt für Raumentwicklung bestätigt offiziell Zahlen, die auto-schweiz schon lange befürchtet hat: Stau kostet unsere Volkswirtschaft fast 2 Milliarden Franken im Jahr. Diese Statistik sollte Investitionen in die Strasseninfrastruktur zur Engpassbeseitigung wohl endgültig rechtfertigen.

Oktober: Der Bund schreibt die Ausrüstung der Rastplätze entlang der Nationalstrassen mit Schnellladern für Elektrofahrzeuge öffentlich aus. Die Ladeinfrastruktur spriesst an vielen Orten. Ob die Geschwindigkeit für das abzusehende Wachstum an E-Autos genügt?

Dezember: Der Nationalrat berät vier Tage lang über das CO2-Gesetz nach 2020, um es anschliessend in der Schlussabstimmung zu versenken. Zuvor stand eine maximale Erhöhung des Treibstoffpreises aus Klimaschutzgründen von 8 Rappen pro Liter im Raum. 2019 wird sich der Ständerat mit dem Gesetz befassen.

Wie man sieht, liegt ein spannendes und interessantes Jahr 2018 hinter uns. Und 2019 könnte für uns Autofahrerinnen und -fahrer noch aufschlussreicher werden. Denn gerade die CO2-Gesetzgebung könnte das Fahren, besonders mit Verbrennungsmotoren, im nächsten Jahrzehnt massiv verteuern. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Dieser Text ist am 20. Dezember 2018 in der «Automobil Revue» erschienen.