Die überlastete Autofahrernation – Studie
Warum die Steuerlast in der Schweiz gesenkt werden muss.
Von Mario A. Bonato, Ökonom auto-schweiz
Autofahren in der Schweiz ist teuer – nicht unbedingt wegen den Benzinpreisen oder Fahrzeugkosten, sondern insbesondere durch die erdrückende Steuerlast. Mehr als 12,7 Milliarden Franken zahlen Automobilistinnen und Automobilisten jedes Jahr an den Staat. Doch nur 8,8 Milliarden Franken fliessen tatsächlich in den Strassenverkehr zurück. Der Rest? Wandert in den allgemeinen Staatshaushalt und finanziert sachfremde Ausgaben. Denn mit einem Kostendeckungsgrad von 156 Prozent finanziert der Automobilsektor längst nicht nur seine eigene Infrastruktur, sondern subventioniert auch andere staatliche Bereiche.

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Der grösste Fehler: die Ausweitung der Automobilsteuer
Während der Bundesrat das Ziel ausgibt, bis 2025 einen 50-%-Anteil an Elektrofahrzeugen bei Neuzulassungen zu erreichen, wurde die Automobilsteuer auch auf Elektroautos ausgeweitet. Das ist nicht nur widersprüchlich, sondern bremst den Umstieg auf emissionsärmere Fahrzeuge. Wenn der Staat den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität fördern will, sollte er Anreize setzen – nicht Elektroautos verteuern und gleichzeitig die Importeure mit unrealistischen CO₂-Zielwerten sanktionieren.
Mehr Transparenz, weniger Wildwuchs
Das grundlegende Problem ist nicht nur die Höhe der Steuern, sondern deren Intransparenz. Würde man die 12,7 Milliarden Franken auf eine einzige Steuer konzentrieren, sähe die Rechnung für Autofahrer drastisch aus:
- Benzin würde neu 3 Franken pro Liter kosten – durch 2,1 Franken an Steuerzuschlägen.
- Autofahrer müssten pro 100 km eine Abgabe von 14 Franken zahlen.
- Oder jeder Fahrzeughalter müsste 2'000 Franken pro Jahr für den Führerausweis entrichten.

Die heutige Vielzahl an Abgaben sorgt für eine «Steuerillusion»: Viele wissen gar nicht, wie hoch das Ausmass ihrer Steuerlast ist. Die transparente Darstellung zeigt die tatsächliche Überbelastung der Automobilbranche.
Was muss sich ändern?
auto-schweiz fordert eine Senkung der Steuerlast und ein Ende des Abgabenchaos. Dazu gehören:
- Wildwuchs eindämmen: Mehr als neun verschiedene Steuerquellen verschleiern die wahre Abgabenlast.
- Belastung reduzieren: Die Automobilwirtschaft leidet an einer Überbesteuerung. Die Automobilwirtschaft leistet mehr als den fairen Anteil. Der Kostendeckungsgrad von 156% zeigt sich mittlerweile als zu belastend.
- Zielkonflikte lösen: Der Bundesrat forciert eine Transformation hin zu Elektrofahrzeugen. Gleichzeitig verteuert der Bundesrat die Einfuhr von Elektrofahrzeugen mit der Ausweitung der Automobilsteuer unnötigerweise. Dieser Zielkonflikt muss dringend gelöst werden.
- Automobilsteuer abschaffen: Der faktische Zoll ist äusserst marktverzerrend und kaum verursachergerecht. Die Abschaffung der Automobilsteuer ist überfällig. Gleichzeitig würde sie den Wildwuchs an Abgaben eindämmen sowie die Höhe der Abgabenlast reduzieren.
Fazit
Die Automobilbranche zahlt in der Schweiz mehr als ihren gerechten Anteil (156%). Eine Entlastung der Autofahrer und Automobilbranche ist überfällig – durch transparente, verursachergerechte und technologieoffene Lösungen.
Statt neue Steuern und Abgaben zu erfinden, braucht es endlich eine schlankere, transparentere und gerechtere Finanzierungsstruktur für den Strassenverkehr. Denn Mobilität ist kein überflüssiger Luxus, sondern der Motor der Schweizer Wirtschaft.
